Ist der Labradoodle ein Designer Hund ?

Dieser Begriff ist eine mittlerweile üblich gewordene Bezeichnung für Kreuzungen und wird leider allzu gerne missverstanden. Für Kritiker ist diese Bezeichnung eine willkommene Vorlage, um die Zucht von neuen Kreuzungen in Frage zu stellen. Es wird der Eindruck vermittelt, dass es den Züchtern solcher Kreuzungen ausschließlich darum geht, einem Trend zu entsprechen und dafür künstlich Hunde zu erschaffen.

Teilweise kann ich diese Kritik sogar verstehen und muss ihr auch beipflichten. Wie Sie wissen, sind ja auch die bereits anerkannten Rassen aus solchen gezielten Kreuzungen entstanden. Der Ansatz war und ist immer der, bestimmte positive Eigenschaften der Hunde zu festigen und ausschließlich Rassen miteinander zu kreuzen, die sich sehr gut ergänzen. Die Gesundheit der Tiere stand dabei immer an oberster Stelle.

Leider wurden mit der Zeit Hunde gekreuzt, auf die das Wort „Design“ in der Tat passen würde. Starke gesundheitliche Probleme, durch eine Veränderung der ursprünglichen Anatomie, sind nun der Preis für diese Veränderungen. Festzuhalten wäre also, dass natürlich mitunter auch Hunde gekreuzt werden, welche ganz sicher nicht zueinander passen. Ein Beispiel, das Ihnen deutlich macht, was ich damit meine: Ich finde es sträflich, einen Beagle mit einem Mops zu kreuzen und so einen Hund zu züchten, der beim Ausleben seines Jagdtriebes aufgrund zu kurzer Atemwege tot zusammenbrechen könnte. Diese beiden Rassen miteinander zu kreuzen ist also absolut verantwortungslos.

Es werden in der heutigen Zeit allerdings auch Rassehunde gezüchtet, die nicht in der Lage sind, sich natürlich fortzupflanzen oder einen warmen Sommertag zum Teil nur mit Hilfe einer Klimaanlage überleben können. Ich möchte Sie an dieser Stelle nur sensibilisieren, sich genauer mit den unterschiedlichen Kreuzungen auseinanderzusetzen und zu hinterfragen, ob die entsprechende Kreuzung grundsätzlich sinnvoll ist, oder ob sie eher einem Trend entspricht und den Tieren gesundheitlich schadet.

Das Verantwortungsbewusstsein, solche „unpassenden“ Hunde zu züchten, liegt aber nicht allein beim Züchter, sondern auch bei denen, die diesen mit dem Kauf eines solchen Hundes unterstützen. Sie sehen also, dass die Bezeichnung Designer Dog nicht zwingend eine negative sein muss. Betrachtet werden sollte der Hund, der damit bezeichnet wird.

Quelle Doodle Buch Cadmos Verlag Autor Andreas Werner